Unser mit Abstand ältestes "Vereinsmitglied" ist unsere Musikfahne.
Am
8. September 1895 war die Fahnenweihe.
Hierzu vermerkte ein Chronist:
"Die Einweihung der neuen Musikvereinsfahne war Veranlassung dieses selten schönen Tages.
Fast unglaublich möchte es erscheinen, wenn man behauptet und das mit Recht,
dass heute nach kaum einem Jahr eine 17 Mann starke, gut geschulte Musik-Gesellschaft erwachsen ist
und jeder besseren Landmusik zur Seite gestellt werden kann.
Eine große Anzahl gutgelaunter Festgäste, man schätze sie zu zwei Tausend,
bewegten sich auf dem schönen, großen Festplatz.
Drei Tausend Liter Meckatzer Gambrinustropfen wurden alsbald in Schweißtropfen umgewandelt.
Mehrere fremde Musikvereine wie Maria-Thann, Opfenbach, Hergensweiler, Concordia Wangen,
Niederwangen, Deuchelried, Eisenharz etc.beehrten das Fest mit Vereinsfahnen und wetteiferten mit musikalischen Vorträgen.
Neun schöne und weißgekleidete Festjungfrauen bildeten den Glanzpunkt des Festzuges."
Die Musikfahne wurde in all den Jahrzehnten einige Male restauriert. Irgendwann war das aber nicht mehr möglich, weil das Material brüchig wurde und nicht wiederhergestellt werden konnte. Und so durfte unsere Fahne im Jahr 2018 ganz offiziell in den Ruhestand gehen, da wir eine exakte Kopie der alten Fahne anfertigen ließen.
Diese neue Fahne wurde 2018 feierlich eingeweiht und wird die Musikkapelle Wohmbrechts fortan überallhin begleiten.
Xaver Stiefenhofer, Itzlings
Stephan Frick
Georg Halder, Wohmbrechts
Willi Fontain, Hergatz
Gebhard Johler, Wohmbrechts
Engelbert Weber, Itzlings
Uli Steib, Itzlings
Manfred Schneider, Handwerks
Michael Kleimeier, Hergatz
Stefan Karg, Ratzenried
Wenn i bloß schwätze kennt,
noch tät i sage...
sit de Johrhundertwend'
hond fünf Fähnerich mi trage.
A wertvolls Duech-Prokat
mit gold'ne Fäde:
i bi die schänscht in jeder Lag,
vom Alter fascht kui Schäde!
D'Schtang, g'schnitzt us edlem Holz,
S' B'schläg us Messing triebe,
D' Lyra oba schtolz -
Erinnerungsbänder sind bliebe.
Vor hundert Johr die Weihe,
all hoilig Zit a Primiz,
Feschtle vo Pfarrer und Laie -
oft goht hinter mir a Kriz!
Was soll i ui no verzölle?
Vo Hochzita oder Tod?
Vo Luschtbarkeit zum Verschnölle,
Vo Gealdentwertung und Not?
Due ib'r a Grab mi senke,
für an Kamerad -
noch mueß i bei mir denke
um dean Mensche isch schad.
So wird's wohl no gong Johrzehnte
min Wunsch an ui wär Friede!
So b'haltet vo mir des Ersehnte,
bloß so glänzt se mit Gold und Siede!
(von unserem Josef Bietsch)